386. Auktion

1875, 3 Pfennig grün mit rotem Stempel “LONDON NO 27.78” auf Vordruckkarte “Bücher-Bestellzettel” mit nebengesetztem rotem Stempel “LONDON PAID A 27.NOV.78” ohne Tax-Vermerk nach Berlin mit vorderseitigem Ankunftsstempel, rückseitig mit handschriftlicher Bestellung. Die Karte im Rand mit zum Teil stärkeren Beförderungsspuren, sonst in guter Erhaltung. Eine außergewöhnliche, unerlaubte, aber nicht beanstandete Fremdverwendung mit dekorativer roter Entwertung.

Die Annahme einer deutschen Antwortkarte (Württemberg war als nachgeordnetes Mitglied Deutschlands Mitglied im Weltpostverein) war zu diesem Zeitpunkt aus zwei Gründen unzulässig:  
Zum einen trat Großbritannien erst am 1. Januar 1883 dem Weltpostvertrag über Postkarten mit Antwort bei und zum anderen war der Tarif von 3 Pfg falsch, da der deutsche UPU-Postkartentarif 10 Pfg betrug.

Dies ist die erste "Antwortkarte", an jeden beliebigen Bestimmungsort in der Welt, die von der britischen Post anerkannt wurde.
 

Abgebildet in James Peter Gough ‘The Postal Card’, S. 570

1875, 20 Pfennig hellblau mit Stempel “STUTTGART No.9 24.AUG.94” als R-Gebühr auf Liberia Ganzsachen-Doppelkarte 3 Cents via London nach Monrovia, anhängender Frage-Teil mit Stempel “MONROVIA 27.JUL.94” nach Stuttgart. Beide Teile mit viel Text, etwas stärker angetrennt, sonst in guter Gesamterhaltung, in dieser Kombination sehr selten

Illustrated in James Peter Gough ‘The Postal Card’, p. 739

1875, 20 Pfennig mittelviolettultramarin, 3 Einzelwerte mit Kreisstempel "KORNTAL 1/12 75" auf kleinem Briefkuvert (rückseitige Verschlussklappe fehlt) über London, als ‘Ship letter’ nach King Williams Town am Kap der Guten Hoffnung, mit vorderseitigen Transit- und Ankunftsstempeln sowie notiertem Weiterfranko von “30” Pfennig für das britische Seeporto ans Kap. Ein Wert durch Randklebung in der Zähnung etwas bestoßen, sonst gute Erhaltung. Ein seltener Brief.

1900, Ziffer 30 Pfennig dunkelrotorange/schwarz als Zufrankatur auf Doppelkarte 2+2 Pfennig grau, als Einschreiben von "ULM 8 MRZ 02" nach Hankow, China, mit Ankunftsstempel des deutschen Postamtes, und zusammenhängend zurückgesandt als R-Karte vom chinesischen Postamt "HANKOW 21 APR. 02", frankiert mit China 1898, 4 Cents und 10 Cents, über das britische und französische Postamt von Shanghai nach München, mit nebengesetztem Rahmenstempel "PIROSCAFI ESTERI" und Transit-R-Zettel "Vom Auslande über Bahnpost Kufstein-München". Eine interessante und äußerst seltene Doppelkarte in ein nicht UPU- Mitgliedsland.

Am 1.4.1902 ging die württembergische Post in der Reichspost auf; Marken und Ganzsachen konnten noch bis zum 31.12.1902 im gesamten Reichsgebiet aufgebraucht werden.

Illustrated in James Peter Gough ‘The Postal Card’, p. 740

1870, Ganzsachen Karte 1 Kreuzer grün mit sauber nebengesetztem EKr. "ULM 10 12" (1871) nach München, mit vorderseitigem Ankunftsstempel. Da die Karte nur für den 1.Rayon galt als unfrankiert behandelt und mit "6" Kreuzern nachtaxiert (Doppeltes Porto im Wechselverkehr). Ein interessantes Stück und späte Verwendung der Karte.

Illustrated in James Peter Gough ‘The Postal Card’, p. 30

1873, drei interessante Verwendungen der 2 Kreuzer Ganzsachenkarte, zum einen mit Bahnpoststempel im Wechselverkehr nach Wien, Antwort-Karte 2 Kreuzer 1873 mit Berlin-Stempel und Karte mit Zufrankatur 1 Kreuzer mit Postablage-Stempel nach Luzern. Kleine Beförderungsspuren.

1879, Internationale Postanweisung 40 Pfennig bräunlichkarmin auf lachsfarben, mit Zufrankatur 20 Pfennig blau, von "LUDWIGSBURG 20 MAI 79" nach Udine/Italien. Sehr schöne Erhaltung. Fotoattest Winkler BPP (2005)

1863, 18 Kr. orangegelb zusammen mit 18651 Kr. grün durchstochen, beide farbfrisch und gut gezähnt bzw. durchstochen mit DKr. “KIRCHHEIM u/TECK 3 APR 1867” als Zufranktur auf Ganzsachenumschlag 3 Kr. rot mit nebengesetztem roten Ra1 “PAID.10” sowie in Rötel ausgewiesenem Weiterfranko “W16” nach New York, gering fleckig und die Verschlussklappe fehlend, sonst ein schöner Brief mit seltener Darstellung des 22 Kr.-Ports in die USA

1862, 3 Kr. rosa, in Mischfrankatur mit Württemberg 1865,3 Kr. rosa, beide farbfrisch und einwandfrei, mit einzeln aufgesetztem bayerischen oMR "598" und sauber nebengesetztem DKr. "WÜRZBURG 29 MAI 1866" auf komplettem Faltbrief nach Offenbach. Die Frankatur wurde in Würzburg zunächst anerkannt, erst bei der Ankunft wurde der Brief mit "9" Kreuzern Nachporto sowie dem Bestellgeld von "1" Kreuzer belastet. Ein völlig einzigartiges und faszinierendes Stück der Altdeutschland-Philatelie. Signiert Pfenninger und Seeger BPP, Fotoattest Stegmüller BPP (2025)

Provenienz: 216. Heinrich Köhler-Auktion (1975)

6 Kreuzer auf blaugrün, Type III, farbfrisch und voll- bis breitrandig, ungebraucht mit Neugummi. Eine in ungebrauchter Erhaltung sehr seltene Marke. Fotoattest Heinrich BPP (2022)

1851, 18 Kr. violettgrau, farbfrisch, teils tangiert, mit sauber auf- und nebengesetztem DKr. “EHINGEN 28/4 53” auf Chargebrief mit blauem L1 “CHARGE” sowie blauem und rotem Chargegitter auf Faltbriefhülle via “LEIPZIG-HOF 29 4 ” und Dresden nach Wien, der Brief stärkere Beförderungs- und Faltspuren, eine seltene Frankatur

Neudruck 1865: 1 Kr. hellgraubraun im kompletten Bogen von 40 Marken, ungebraucht mit Originalgummi, bis auf wenige Ausnahmen postfrisch. Der Bogen ist mittig zwischen den Marken senkrecht gefaltet; im Bogenrand links kleiner Einriss und helle Stelle, ein Wert kleiner Fettfleck, sonst einwandfrei. Eine seltene Einheit.

18 Kr. hellblau, farbfrisch und für diese Ausgabe sehr gut geschnitten, lediglich unten rechts leicht berührt, sonst breit- bis überrandig, unten mit schmalem Bogenrand, sehr schön entwertet durch zentrisch und klar aufgesetzten DKr. "STUTTGART 18 APR 1859". Ein besonders attraktives Stück in einwandfreier Erhaltung. Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1 Kreuzer blaugrün im senkrechten 3er-Streifen, farbfrisch und sehr gut gezähnt, mit leicht aufgesetztem Kr. "STUTTGART 2 JUN 1863" auf Briefstück. Wenige Zähne gering getönt, sonst  einwandfreie Erhaltung. Fotobefund Heinrich BPP (2007)

1868, 7 Kr. schieferblau, farbfrisch, mit erkennbarer Wappenprägung, sauber ungebraucht, eine seltene Marke, sign. Grobe sowie Fotoattest Thoma BPP (1998)

Probedruck 3 Kreuzer schwarz auf Kartonpapier, Viererblock mit breitem oberen Bogenrand, tadellos, signiert Thoma BPP

1869, Wappen 1 Kr. blaugrün, waagerechter Dreierstreifen, farbfrisch, unten winzig unregelmäßig durchstochen, obere linke Marke mit Teil der Nachbarmarke, sauber mit auf- und nebengesetztem EKr. “WEIL D STADT 10 1” auf Briefvorderseite nach Stuttgart, eine nicht häufige Einheit, es sind keine größeren Einheiten als Dreierstreifen registriert, Fotoattest Heinrich BPP (2025)

14 Kr. gelborange, in Mischfrankatur mit 1875, 20 Pfg. hellultramarin, beide farbfrisch und gut durchstochen bzw. gezähnt, mit sauber auf- und nebengesetztem EKr. "LONSEE 31 8 75", auf Nachnahme-Briefhülle nach Weidenstetten. Schöne und einwandfreie Erhaltung. Es sind nur wenige Mischfrankaturen mit der 14 Kr. registriert; mit dieser Kombination nur eine weitere Nachnahme bekannt. Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. braunlila, Bogenfeld 4, farbfrisch, allseits sehr breitrandig geschnitten, mit vollen Trennungslinien, sauber ungebraucht, tadellos, in dieser Erhaltung selten, u.a. sign. Drahn sowie Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. braunlila, Bogenfeld 4, farbfrisch, allseits breitrandig geschnitten, sauber ungebraucht, tadellos, in dieser Erhaltung selten, u.a. sign. Drahn und A. Diena sowie Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. braunlila, Bogenfeld 1, farbfrisch, allseits breitrandig geschnitten aus der linken oberen Bogenecke, mit nahezu vollständigen Trennlinien, sauber ungebraucht, tadellos, in dieser Erhaltung selten, u.a. sign. Drahn sowie Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. braunlila, Bogenfeld 6, farbfrisch, allseits breitrandig geschnitten, zweiseitig mit sichtbaren Trennlinien, sauber ungebraucht, tadellos, in dieser Erhaltung selten, u.a. sign. Drahn und Köhler sowie Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. braunlila, Bogenfeld 4, farbfrisch, voll- bzw. zweiseitig breitrandig geschnitten mit zweiseitig vollen Trennungslinien, sauber ungebraucht, tadellos, u.a. sign. Drahn sowie Hunziker mit Fotoattest (1988) sowie Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. braunlila, Bogenfeld 1, farbfrisch, allseits breitrandig geschnitten, allseits sichtbare Trennungslinien, diese unten fast vollständig, sauber mit EKr. “ESSLINGEN 11 (8) (7)” entwertet, tadellos, ein schönes Exemplar dieser seltenen Marke, sign. Drahn sowie Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. braunlila, Bogenfeld 1, farbfrisch, überwiegend breitrandig geschnitten, unten und rechts mit praktisch vollständigen Trennungslinien, sauber mit grünem Fächerstempel “STUTTGART POSTAMT IV JUN. 7” entwertet, tadellos, ein schönes Exemplar dieser seltenen Marke, sign. Drahn sowie A. Diena mit Fotoattest (1962) und Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. braunlila, Bogenfeld 6, farbfrisch, allseits breitrandig geschnitten, an drei Seiten mit weitestgehend sichtbaren Trennungslinien, sauber mit EKr. “REUTLINGEN JUN” entwertet, tadellos, ein schönes Exemplar dieser seltenen Marke, sign. Drahn sowie Pfenninger und Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. braunlila, Bogenfeld 4, farbfrisch, allseits sehr breitrandig geschnitten, dreiseitig mit nahezu vollständigen Trennungslinien, sauber mit blauem Fächerstempel “STUTTGART II MAI 28” entwertet, tadellos, ein schönes Exemplar dieser seltenen Marke, sign. Drahn und Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. braunlila, farbfrisch, mit guter Wappenprägung, allseits breitrandig geschnitten, mit dreiseitigseitig vollen Trennungslinien, sauber mit schwarzem Fächerstempel “STUTTGART MAR 12” entwertet, rechts kleiner Federstrich, tadellos, sign. Drahn sowie Pfenninger mit Fotoattest (1965)

1873, 70 Kr. braunlila, Bogenfeld 2, farbfrisch, mit guter Wappenprägung, allseits breitrandig geschnitten, teils gerissen statt geschnitten, mit dreiseitigseitig fast vollen Trennungslinien, sauber mit schwarzem Fächerstempel “STUTTGART JUL 1” entwertet, oben rechts winzigst gebräunt, im Prinzip tadellos, sign. Bühler sowie Thoma BPP mit Fotoattest (1975)

1873, 70 Kr. braunlila, Bogenfeld 4, farbfrisch, allseits mit weißen Rändern, mit handschriftlicher Entwertung “Eßlingen 24/2”, gering hell, sonst tadellos. Die handschriftliche Entwertung entsprich der Verordnung vom 13.1.1874 mit der der Fahrpostverkehr neu geregelt wurde. Ein seltenes und interessantes Stück, Fotoatteste Thoma (1974) sowie Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. rotlila, Bogenfeld 1, farbfrisch, allseits breitrandig geschnitten, mit vollständigen Trennlinien, sauber ungebraucht, tadellos, in dieser Erhaltung selten, u.a. sign. Drahn sowie Fotoattest Heinrich BPP (2025)

Provenienz: Conte Contini (E. Mohrmann, 1962)

1873, 70 Kr. rotlila, Bogenfeld 3, farbfrisch, allseits breitrandig geschnitten, mit nahezu vollständigen Trennlinien, sauber ungebraucht, tadellos, in dieser Erhaltung selten, u.a. sign. Drahn sowie Bühler und sowie Fotoatteste  Zanini (1967) und Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. rotlila, Bogenfeld 5, farbfrisch, allseits breitrandig geschnitten, mit vollständigen Trennlinien, sauber ungebraucht, tadellos, in dieser Erhaltung selten, u.a. sign. Drahn, außerdem Hunziker mit Fotoattest (1962) sowie Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. rotlila, Bogenfeld 3, farbfrisch, allseits breitrandig geschnitten, mit vollständigen Trennlinien, sauber ungebraucht, tadellos, in dieser Erhaltung selten, u.a. sign. Drahn (winzig durchscheinend) sowie Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. rotlila, Bogenfeld 4, farbfrisch, allseits breitrandig geschnitten aus der linken unteren Bogenecke, mit vollständigen Trennlinien, sauber ungebraucht, tadellos, in dieser Erhaltung selten, u.a. sign. Drahn sowie Fotoattest Heinrich BPP (2025)

1873, 70 Kr. rotlila, Bogenfeld 3, farbfrisch, allseits breitrandig geschnitten, links mit voller und oben mit doppelter schwarzer Trennungslinien, sauber mit DKr. “GOEPPINGEN 7 JAN 1875” entwertet, tadellos, ein schönes Stück dieser Marke, sign. Drahn sowie Fotoattest Heinrich BPP (2025)